Für Baden-Württemberg, als Ursprungsland der Donau, hat dieser Fluss für die hier lebenden Menschen seit jeher eine besondere Bedeutung. Das blaue Band der Donau war und ist ein Lebens- und Kulturraum, ein Wirtschafts- und Arbeitsraum, ein Natur- und Freizeitraum und – seit dem Fall des Eisernen Vorhangs – auch ein Symbol für den europäischen Integrationsprozess in Ost- und Südosteuropa. Als einendes Element bringt die Donau die Menschen in den Anrainerstaaten über Landesgrenzen hinweg zusammen und hilft, hier wie dort eine europäische Identität herauszubilden.
Die neun in der Interessengemeinschaft Landschaftspark Junge Donau organisierten Kommunen Donaueschingen, Geisingen, Immendingen, Tuttlingen, Mühlheim, Fridingen, Beuron, Inzigkofen und Sigmaringen sind sich dieser besonderen Bedeutung des Flusses bewusst und wollen dies auch den Menschen vor Ort ins Bewusstsein rufen. Sie arbeiten gemeinsam daran, die obere Donaulandschaft als Region zu stärken, indem sie zum Beispiel die Mobilität verbessern, Naherholung und Landschaftsentwicklung stärken, den Austausch in den Bereichen Kunst, Kultur und Architektur ausbauen, sich einheitlich auf europäischer Ebene präsentieren, aber auch die Folgen der demografischen Entwicklung angehen.
Gerne habe ich die Schirmherrschaft über diese vorbildliche kreisübergreifende, interkommunale Zusammenarbeit übernommen. Denn sie ist ein Beispiel dafür, wieviel erreicht werden kann, wenn man sich gemeinsam für eine Idee stark macht, statt in kurzsichtigem Kirchturmdenken zu verharren.
Ein zentraler Baustein im Konzept der Kommunen ist, dass die Bürgerinnen und Bürger in die Weiterentwicklung des Landschaftsparks Junge Donau einbezogen werden und diese aktiv begleiten und mitgestalten sollen. Das ist wichtig und richtig, denn die Interessengemeinschaft kann nur erfolgreich sein, wenn die Bürgerinnen und Bürger die einzelnen Projekte und Initiativen mit Leben füllen. Ich bin überzeugt, dass die Menschen das Gesamtprojekt mit viel Eifer und Freude unterstützen werden, denn auf diese Weise können sie sich für ihre Heimat und ihr direktes Lebens- und Arbeitsumfeld einsetzen. Indem sie die Identität „ihrer“ Region stärken, bekennen sie sich nicht nur ausdrücklich zu ihrer Heimat, sondern machen die obere Donaulandschaft auch für andere attraktiv und lebenswert. Das war und ist gerade auch für mich als Sigmaringerin ein wichtiger Grund, die Schirmherrschaft zu übernehmen.
Allen, die sich in den neun Kommunen des Landschaftsparks Junge Donau engagieren, danke ich sehr für ihren wichtigen und beispielhaften Einsatz. Der Interessengemeinschaft wünsche ich bei ihren Bemühungen zur nachhaltigen Weiterentwicklung der einzigartigen und wunderbaren oberen Donaulandschaft alles Gute und viel Erfolg.
Gerlinde Kretschmann