Nachdem im Frühjahr die ersten fünf E-Bike-Ladestationen in Donaueschingen, Immendingen, Tuttlingen und Mühlheim in Betrieb genommen wurden, hat der Landschaftspark Junge Donau im Rahmen des EU-Interreg-Projektes LENA den Ausbau der Junge Donau E-Stationen beschlossen.
Tagung zur E-Mobilität im Landschaftspark Junge Donau
Sprecher OB Michael Beck begrüßte die Teilnehmer und erinnerte an die Aktualität des Megatrends E-Mobility: „E-Bikes sind nicht mehr weg zu denken.“ Im Landschaftspark Junge Donau wurden und werden aktuell verschiedene Projekte umgesetzt, die mit Hilfe des Tourismus Infrastruktur Programms (TIP) des Landes Baden-Württemberg finanziert werden. Hierzu gehören beispielsweise das neue Donauufer in Donaueschingen, der weitläufige Donaupark in Immendingen vom Betonwerk bis zur Donauversinkung, die Donauinsel in Mühlheim oder das Hängebrückenprojekt in Inzigkofen. „Renaturierungs- und Ausstattungsmaßnahmen erschließen das Donauufer über Verwaltungsgrenzen hin-weg und ermöglichen Naturerlebnisse“, stellte Johann Senner von der Planstatt Senner zur identitätsstiftenden Funktion des Landschaftspark Junge Donau fest. In der aktuellen Phase des EU-Interreg-Projektes LENA (Local Economy NAture) sollen neben europa-weiten Koordinationsaufgaben auch das E-Bike-Ladestationen-Netzwerk ausgebaut, Naturrouten entwickelt und Danube Guides ausgebildet werden. Ziel ist eine wertschöpfende Weiterentwicklung von Schutzgebieten. Hierfür steht ein Gesamtetat von rund 315.000 Euro zur Verfügung, die Förderquote liegt bei 85%.
LENA: Infrastruktur für eine „grüne Zukunft“
Als Gastredner informierte Peter Schitter von Bike-Energy (Hallein, Österreich) die Bürgermeister und Partner des Landschaftspark Junge Donau über die Ladetechnologie und die Wertschöpfungsketten von Ladestationen-Netzen. Mittlerweile existieren bereits rund 10.000 Stationen mit Bike-Energy-Technik, deren wesentliche Vorzüge darin bestehen, dass kein Ladegerät mehr mitgeführt werden muss und die schnelle Technologie bereits nach 30 Minuten Ladezeit für eine 40%ige Akkufüllung sorgt. In Verbindung mit einem umfassenden Netzwerk von Stationen in der Nähe von Einkehrmöglichkeiten, wo Ladekabel verliehen werden, kann man so auch in stark bergigem Gelände immer sicher sein, ausreichend Energie am Rad zu haben. Eine komplette Akkufüllung kommt dabei auf einen Kostenaufwand von rund 5 Cent, der von den Betreibern zur Verfügung gestellt wird. Die Abrechnung des Stroms ist bei E-Bikes unrentabel. In Verbindung mit WLAN, USB-Steckdosen, Infotafeln und QR-Codes mit Links zum Netzwerk und Standort kann bereits eine einfach ausgestattete Ladestation zu einem Mini-Mobilitätszentrum aufgebaut werden, das auch im Alltag den Straßenverkehr entlasten soll, wenn zunehmend kurze Autofahrten mit dem E-Bike erledigt würden. „Das Konzept im Land-schaftspark Junge Donau wird überregional Schule machen“, zeigte sich Peter Schitter, Bike Energy, von den infrastrukturellen Planungen überzeugt.
Zwölf weitere Stationen bis Herbst
Auf der Tagung wurden die Standorte für weitere Ladestationen vorgestellt. Die investiven Mittel des LENA-Etats werden in der ersten Projektphase für die Erweiterung der Junge Donau E-Stationen eingesetzt. Die Ausschreibung erfolgt zeitnah, so dass bis Herbst sämtliche Mitgliedsgemeinden im Landschaftspark Junge Donau mit mindestens einer Ladestation ausgestattet sein sollen. Zwei weitere – im Talhof in Beuron-Langenbrunn und am Minigolf in Beuron-Hausen im Tal – werden voraussichtlich durch privatwirtschaftliche Initiativen hinzukommen. Ebenso ist geplant, auch die umliegenden Städte und Gemeinden in das Netzwerk „Junge Donau E-Stationen“ einzubinden, um eine umfassende touristische und regionale Infrastruktur zu schaffen.