Die Vergabe des neuen Lizenzvertrages an die DB Regio öffnet ab 2019 die Tür zum Stundentakt zwischen Sigmaringen und Donaueschingen und damit auf der gesamten Donautalbahn von und nach Ulm.

Wie aus dem Ministerium für Verkehr und Infrastruktur bekannt wurde, hat das Land Baden-Württemberg die Streckenlizenz für die Bahnstrecke Ulm-Sigmaringen-Donaueschingen-Neustadt und damit für die Donautalbahn ab Dezember 2016 für zehn Jahre an die DB Regio vergeben, welche die nicht elektrifizierte Strecke zukünftig mit Neigetechnik-Zügen bedienen soll. Damit einher geht die Einführung des Stunden-Taktes auch für den Streckenabschnitt zwischen Sigmaringen und Tuttlingen, der bisher nur im Zwei-Stunden-Takt bedient wird. Allerdings wird es den Stundentakt erst zum Fahrplanwechsel im Dezember 2019 geben. Verkehrsminister Winfried Hermann verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass die zusätzlichen Fahrzeuge bis dahin anderweitig benötigt werden.
OB Michael Beck, Sprecher der IG Donaubahn und des Landschaftspark Junge Donau, begrüßt die Entscheidung, sieht aber auch weiteren Klärungsbedarf: „Dass das Land ab 2019 den Stundentakt auf der Donaubahn einführen will, freut mich außerordentlich. Diese Ankündigung deckt sich mit unserer zentralen Forderung. Schließlich kann die Donaubahn nur durch ein besseres Angebot wieder ihre Rolle als wichtige regionale Verkehrsachse übernehmen.“ Dennoch stellt Beck auch offene Fragen in den Raum: „Wenn vom Landesstandard die Rede ist, heißt dies nur, dass jede Stunde ein Zug fährt. Das muss noch kein sauberer und kundenfreundlicher Stundentakt sein, auch unregelmäßige Abfahrtszeiten wären nach dieser Definition denkbar. Hier brauchen wir baldmöglichst eine klare Aussage seitens des Ministeriums.“ Trotz der besonderen Freude über die jüngsten Entwicklungen bleibt nach wie vor die Umsetzung weiterer Forderungen offen, die in der Resolution der IG Donaubahn vom März 2014 formuliert wurden. Hierzu gehören zusätzliche Halte und die Schaffung weiterer Haltepunkte beispielsweise in Geisingen, Immendingen, Mühlheim/Donau oder Gutenstein sowie die Harmonisierung mit den querenden Busverbindungen in die Gemeinden seitlich der Talstrecke.
Eine weitere Forderung aus der Resolution der IG Donaubahn, nämlich die verbesserte Fahrradmitnahme, wird ebenfalls erfüllt. Künftig werden laut Ministerium in jedem Triebwagen bis zu 18 Fahrradplätze bereitgestellt. Zur Modernisierung der Züge gehört auch der Einbau von Hubliften. So können beispielsweise Rollstuhlfahrer oder Eltern mit Kinderwagen zukünftig die Donaubahn unabhängig von der Bauweise der Haltepunkte nutzen. Durch die verbesserte Mobilität erhoffen sich die Verantwortlichen in Verbindung mit dem Stundentakt einen Anschub des Tourismus auch für Naherholungssuchende in der näheren und weiteren Region.
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Regiozug vor Donaufelsen
Donautalbahn (.jpg, 1,2 MB, Foto: Stefan Blanz)