Elektromobilität auf zwei Rädern und Qualifizierungsprogramme für Donauführer waren die Kernthemen des dritten LENA-Partnertreffens. Auf einem vom Donaubüro Ulm/Neu-Ulm organisierten Partnertreffen im EU-Projekt „Local Economy and Nature Conservation in the Danube Region (LENA)“ diskutierten 40 Teilnehmer/innen aus sieben Donauanrainerstaaten über die Erhaltung und nachhaltige Nutzung von Naturschutzgebieten im Donauraum.

Während des Partnertreffens wurden die bisherigen Projektfortschritte von Vertreter/innen der 13 Projektpartner vorgestellt. Im Zentrum des dritten Partnertreffens des INTERREG Projekts LENA, standen die Etablierung von Ladestationen für Elektrofahrräder sowie die einheitliche Ausbildung von Donauführern, sogenannten „Danube Guides“.

E-Bike Netzwerk: Repräsentanten/innen der Stadt Tuttlingen informierten die Partner über die 2017 erreichten Fortschritte im Bereich der Elektromobilität. Dabei wurde das 2016 entwickelte Netz Junge Donau E-Stationen sowie dessen Bedeutung für den regionalen Tourismus zwischen Donaueschingen und Sigmaringen vorgestellt. Die positiven Erfahrungen aus Tuttlingen sollen künftig als Erfolgsmodell dienen: Das gewonnene Wissen zur E-Bike-Technologie, Reparaturen und zu rechtlichen Aspekten wird im Zuge einer „E-Manager Ausbildung“ und der Veranstaltung „E-Mobility Days“, im Juni 2018 in Tuttlingen, an die europäischen Partner weitergegeben.

Donauführer („Danube Guides“): Hauptfokus der Diskussion war die Ausbildung von sogenannten „Danube Guides“. Im Rahmen einer Pilotaktion im Projekt LENA werden in den kommenden Monaten Donau-Kultur-Naturführer aus den Partnerländern ausgebildet. Das Qualifizierungsprogramm wird vom Donaubüro Ulm/Neu-Ulm organisiert und findet im Nationalpark Donau-Auen im österreichischen Orth an der Donau statt. Inhaltlich verbindet es vielfältige Themenbereiche wie die Geschichte des Donauraums, ökologisch-soziale Fragestellungen sowie Natur- und Kulturerbe der Donau verbunden mit einer intensiven didaktischen Ausbildung. Anschließend werden die „Danube Guides“ durch ihre erworbenen Zusatzqualifikationen in der Lage sein, in ihren Heimatländern entlang der Donau weitere Donauführer auszubilden. Somit entsteht ein Netzwerk an „Danube Guides“, welches zum Ziel hat, der Öffentlichkeit die Bedeutung der schützenswerten Natur zu vermitteln. Das Ausbildungsprogramm schafft nicht nur für hiesige Natur- oder Gästeführer ein zusätzliches wirtschaftliches Standbein, sondern fördert auch den Wissensaustausch und die Verbundenheit der Länder entlang der Donau. Dies ist umso wichtiger, da Naturschutz nur in Kooperation mit lokalen Partnern und der regionalen Bevölkerung erfolgreich gestaltet werden kann.

Weitere diskutierte Themen umfassten die Nutzung von Wildpflanzen als nachhaltige Einkommensquelle, ökologische Fischerei sowie die Zertifizierung und Vermarktung von Produkten aus nachhaltiger Landwirtschaft im Donauraum. Darüber hinaus wurde die Entwicklung von Leitfäden zur Ressourcennutzung und Management von Schutzgebieten (basierend auf Erfahrungen aus 11 Pilotgebieten im Projekt) diskutiert und die Erarbeitung von Politikempfehlungen zum verantwortungsvollen Umgang mit Naturschutzgebieten im Donauraum weiterentwickelt.

Informationen zum INTERREG-Projekt LENA

Das Projekt LENA hat es sich zur Aufgabe gemacht, über sieben Donauländer und elf Naturschutzgebiete hinweg, Mensch und Natur zu vereinen und Maßnahmen zur nachhaltigen Nutzung von Schutzgebieten im Donauraum zu entwickeln. Der Austausch von Erfahrung und Know-how zwischen den Projektpartnern und die Realisierung von Pilotaktionen ermöglicht eine nachhaltige Wirtschaftsförderung in Naturschutzgebieten. Neben dem WWF Donau-Karpaten-Programm, dem Lead Partner im Projekt, sind weiterhin 12 europäische Organisationen an dem Projekt beteiligt. Diese umfassen sowohl lokale Behörden als auch regionale Wirtschafts- und Umweltverbände sowie Umweltschutzorganisationen. Als deutsche Projektpartner sind das Donaubüro Ulm/Neu-Ulm und die Stadt Tuttlingen vertreten. Das Projekt wird vom „Danube Transnational Programme“ mit einer Förderquote von 85% co-finanziert und läuft noch bis 30.06.2019.